Die feuchten, tropischen Sommer werden von trockenen und sonnigen Wintern abgelöst. Dabei sinken die Temperaturen selten unter 20 Grad Celsius, weder im Pantanal noch am Orinoco – perfekte Bedingungen für eine Vielzahl von Arten, die hier eine Nische gefunden haben. Wie die drei Giganten: der Große Ameisenbär, der Riesenfischotter und das Riesengürteltier.

Großer Ameisenbär © naturepl.com / Nick Garbutt / WWF
Großer Ameisenbär © naturepl.com / Nick Garbutt / WWF

Der Große Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) kann vom Kopf bis zum Schwanzende locker über zwei Meter lang werden und über 50 Kilogramm wiegen. Dabei ernährt sich der Ameisenbär, wie sein Name verrät, fast ausschließlich von Ameisen und Termiten – bis zu 35.000 Stück am Tag. Sie benutzen ihren langen Schädel, um sich tief in Ameisenhaufen zu graben. Mit ihrer klebrigen Zunge, fangen sie schnellstmöglich so viele Insekten wie möglich. Um diese aufzuspüren vertrauen die Einzelgänger auf ihren exzellenten Geruchssinn.

Riesenotter © naturepl.com / Mary McDonald / WWF
Riesenotter © naturepl.com / Mary McDonald / WWF

Auch der Riesenotter (Pteronura brasiliensis) misst über 2 Meter und wiegt mitunter mehr als 20 Kilogramm. Die Riesenotter gelten als extrem intelligente und soziale Tiere. Sie sind tagaktiv und jagen in der Gruppe nach Fisch. Die geselligen Säugetiere verspeisen aber auch Vögel, Reptilien und kleinere Nagetiere. Bis zu fünf Kilogramm verputzen sie dabei täglich.

Zuhause fühlt sich das Riesengürteltier in Südamerika © Photocech/iStock/Getty Images Plus
Zuhause fühlt sich das Riesengürteltier in Südamerika © Photocech/iStock/Getty Images Plus

Der dritte Gigant aus dem Pantanal ist das Riesengürteltier (Priodontes maximus). Mit einer Schulterhöhe von einem halben Meter und einem Gewicht von bis zu 40 Kilogramm ist das Riesengürteltier äußerst eindrucksvoll. Die nachtaktiven Säuger sind exzellente Schwimmer und richten sich gerne auf, um sich auf die Hinterbeine zu stellen und ihre Nase in den Himmel zu recken. So können sie sowohl ihre Nahrung als auch ihre Feinde wittern. Auf dem Speisezettel stehen bei ihm auch die Ameisen und Termiten ganz oben. Bei Gefahr rollt es sich wie ein Ball zusammen und ist aufgrund seiner dicken Panzerung für die meisten seiner Fressfeinde unangreifbar.

Leider findet man die drei Giganten auch bereits auf der Roten Liste für gefährdete Arten.

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