Insgesamt gelten rund 800 Millionen Menschen weltweit als abhängig von Fang, Produktion, Verarbeitung und Verkauf von Fisch und Meeresfrüchten. Eine besonders hohe Abhängigkeit von Fisch als ihrer Lebensgrundlage haben Menschen in Entwicklungsländern. Von dort kommt nicht nur einen Großteil des weltweiten Fang- und Produktionsvolumens, sondern auch der überwiegende Teil der Beschäftigten in der Fischerei. Nicht einmal zwei Prozent der Beschäftigten im Fischerei-Sektor stammt aus Industriestaaten. Die verbleibenden 98 Prozent kommen aus Schwellen- und Entwicklungsländern.

Überfischung gefährdet Lebensgrundlage vieler Menschen

Fischerhändlerin Myanmar © Hkun Lat / WWF-US
Fischerhändlerin Myanmar © Hkun Lat / WWF-US

Die große Mehrheit, nämlich ganze 90 Prozent, sind handwerkliche Fischer:innen, also nicht auf großen Trawlern unterwegs. Für diese Menschen ist Fisch sowohl Einkommensgrundlage als auch ein wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung.

Europa kann zurzeit seinen Fischbedarf aus den eigenen Meeren bei Weitem nicht stillen. In Deutschland beispielsweise werden lediglich zwölf Prozent der Nachfrage aus eigenem Fang gedeckt, der Rest stammt aus Importen. So werden 23 Prozent der weltweit gehandelten Fische in die Europäische Union importiert, damit ist die EU der größte Fischimporteur der Welt. Die Hälfte dieser Importe stammt aus Entwicklungsländern. 

Die anhaltende Überfischung der Meere ist demnach nicht nur für Lebensräume und Tierarten bedrohlich. Sie gefährdet auch die Grundlagen für Ernährung und Lebensunterhalt von Millionen Menschen mit niedrigem Lebensstandard.
Durch unsere nachhaltige Entscheidung beim Kauf von Fisch und Meeresfrüchten tragen wir also maßgeblich dazu bei, auch zukünftig die Lebensgrundlage dieser Menschen zu sichern.

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