Im Jahr 2016 produzierten in Deutschland 106 Großkraftwerke Strom aus Braun- oder Steinkohle. Sie sind für den Großteil der deutschen Stromsektoremissionen von jährlich 352 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich - mehr als ein Drittel der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen. Sie gefährden die Gesundheit etlicher Menschen und tragen zur globalen Erderwärmung bei.

Deutschland hat sich mit der Ratifizierung des Pariser Klimavertrages verpflichtet, seinen Beitrag zu leisten, die weltweite Temperaturerhöhung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, möglichst 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Um zumindest die 2 Grad Celcius-Grenze nicht zu überschreiten, verbleibt ein CO2-Budget von max. 890 Gigatonnen weltweit. Für den deutschen Stromsektor bedeutet das ein CO2-Budget von 4 Gigatonnen. Für das Einhalten des Budgets ist der beschleunigte Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens Ende 2035 zentral.

Der WWF hat mit der Studie „Zukunft Stromsystem –Kohleausstieg 2035“ einen robusten Auslaufpfad für die Kohleverstromung auf Basis folgender Kriterien entwickelt:

Ab dem 21. Betriebsjahr müssen die Kraftwerke einen Emissionsgrenzwert von 3,35 Tonnen CO2 je installiertes Kilowatt einhalten. Und bis spätestens Ende 2035 müssen alle Kohlekraftwerke stillgelegt sein - auch solche, die zu diesem Zeitpunkt das Ende ihrer Laufzeit noch nicht erreicht haben. Auf diese Weise gehen zuerst die ältesten und schmutzigsten Kraftwerke vom Netz. Gleichzeitig flankieren jüngere und effizientere Anlagen mit Emissionsbeschränkung in einer Übergangsphase bis 2035 die Transformation zu einer CO2-armen und vorwiegend erneuerbaren Stromversorgung.

  • Kohlekraftwerk in Weisweiler, Nordrhein-Westfalen © iStock / GettyImages Zukunft Stromsystem 2

    Deutschland wird seine Rolle als Wirtschaftsnation nur dann halten können, wenn die Energiewende zum Erfolg geführt wird. Weiterlesen ...