Ranger:innen sind überall auf der Welt für die Natur im Einsatz. Ihre Arbeit ist vielfältig und manchmal auch gefährlich. Sie helfen Mensch und Tier, sie kämpfen gegen Wilderei und Naturzerstörung, sie sensibilisieren für die Bedeutung gesunder Ökosysteme. Kurz: Sie sind unverzichtbar für den Naturschutz.

Community-Rangerinnen entfernen eine Falle in der Terai Arc © Gary Van Wyk / The Ginkgo Agency / Whiskas / WWF-UK
Community-Rangerinnen entfernen eine Falle in der Terai Arc © Gary Van Wyk / The Ginkgo Agency / Whiskas / WWF-UK

Eine einheitliche Definition darüber, was ein:e Ranger:in ist, gibt es nicht. Man nennt sie Wildhüter:innen, Waldhüter:innen, Scouts oder Wächter:innen. Ihr Beruf und was sie tun, ist nur wenigen bekannt.

Dabei sind sie enorm wichtig für den Schutz der biologischen Vielfalt auf der ganzen Welt. Eine gesunde Zukunft für Natur und Mensch hängt auch von den Ranger:innen ab.

Die Menschen hinter der Berufsbezeichnung sind so vielfältig wie die Arbeit, der sie nachgehen und die Landschaften, in denen sie arbeiten. Es sind Männer und Frauen unterschiedlichster Nationalitäten und ethnischer Herkunft, sie kommen aus kleinen Dörfern und großen Städten, sie arbeiten sowohl staatlich als auch privat finanziert.

Was machen Ranger:innen?

Es ist schwierig, die Arbeit von Ranger:innen kurz zusammenzufassen, denn sie ist unglaublich vielfältig. Nicht jede:r Ranger:in macht alles davon, aber jede:r Einzelne trägt seinen oder ihren Teil dazu bei, unsere Ökosysteme zu schützen.

Zu den wichtigsten Aufgaben gehört der Kampf gegen die Wilderei und den illegalen Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Auf regelmäßigen Patrouillen suchen und entschärfen die Wildhüter:innen Fallen, finden verletzte Tiere und verwaiste Jungtiere und organisieren bei Bedarf Hilfe. Sie stellen Wilderer und übergeben sie den Strafverfolgungsbehörden.

Nationalpark-Ranger © James Morgan / WWF
Nationalpark-Ranger © James Morgan / WWF

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit von Ranger:innen ist das Überwachen von Wildtieren. Ranger:innen sammeln wertvolle Daten zur Untersuchung gefährdeter Arten und verbessern so die wissenschaftliche Forschung.

Und Ranger:innen helfen dann, wenn es zu Konflikten mit Menschen und lokalen Gemeinden zu kommen droht. Zum Beispiel, indem sie Elefanten aus Dörfern vertreiben, um Ernteschäden zu vermeiden, oder indem sie bei der Umsiedlung von Tieren unterstützen. Denn nur wenn sich die Menschen vor Ort durch die Wildtiere nicht in ihrer Existenz bedroht fühlen, kann eine friedliche Koexistenz von Mensch und Tier gelingen.

Und so ist die Arbeit mit den Menschen vor Ort der nächste wichtige Baustein der „Stellenbeschreibung Ranger:in“. Ranger:innen arbeiten eng mit der lokalen Bevölkerung zusammen und sind oft erste Ansprechpartner:innen bei Problemen. Sie unterstützen indigene Völker, vermitteln umweltfreundliche Anbaumethoden, sorgen für den Zugang zu sauberem Wasser und helfen bei der Entwicklung nachhaltiger Einkommensmöglichkeiten.

Sie sensibilisieren die Menschen vor Ort für die Bedeutung intakter Ökosysteme, vermitteln ihr Wissen in Schulen und schaffen Akzeptanz für Naturschutzmaßnahmen. Sie helfen beim Management von Schutzgebieten und stärken die Widerstandsfähigkeit und Gesundheit der Gemeinden. Kurz: Sie verbessern die Lebensgrundlagen der Menschen.

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Warum ist die Arbeit von Ranger:innen so wichtig?

Manuel Munoz, Ranger im Hol Chan Marine Reserve, Belize © Tarina Rodriguez / WWF-US
Manuel Munoz, Ranger im Hol Chan Marine Reserve, Belize © Tarina Rodriguez / WWF-US

Ranger:innen stehen vor der enormen Aufgabe, unseren Planeten zu schützen. Sie arbeiten ständig „hinter den Kulissen“ und setzen Naturschutzmaßnahmen von Organisationen wie dem WWF in echte Veränderungen um. Sie schützen bedrohte Lebensräume auf der ganzen Welt, darunter Wälder, Tundra, Steppen, Sümpfe und Korallenriffe und sichern so die Kohlenstoffspeicher unseres Planeten.

Alle Ranger:innen zusammengenommen schützen 15 Prozent aller Landflächen und sieben Prozent der Weltmeere – eine Fläche von mehr als 47 Millionen Quadratkilometern. Eine gewaltige Aufgabe, die staatliche Naturschutz-Institutionen oder Organisationen wie der WWF ohne die Hilfe der Ranger:innen nicht leisten könnten.

Die Arbeit der Ranger:innen ist oft gefährlich

Ranger:innen sind für den WWF und den Schutz und Erhalt von Ökosystemen und unserer wunderbaren Artenvielfalt weltweit also unverzichtbar. Sie machen ihren Job aus Leidenschaft und Überzeugung – und für uns alle.

Für ihre Arbeit sollten sie daher gut ausgestattet und vorbereitet sein. Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Vielerorts sind Ranger:innen nicht ausreichend ausgebildet, es mangelt an Ausrüstung, Kleidung und anderen Ressourcen.

Nur 50 Prozent aller Ranger:innen gaben bei einer Umfrage des WWF an, eine angemessene Ausrüstung zu haben, 34 Prozent der Ranger:innen sind der Meinung, dass sie besser ausgebildet werden müssten. Fast die Hälfte meldete, während ihrer Patrouillen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu haben oder zu im Zweifel lebensrettenden Kommunikationsmöglichkeiten.

Sauberes Trinkwasser für Ranger:innen – nicht überall selbstverständlich © CreativeLAB / WWF-US
Sauberes Trinkwasser für Ranger:innen – nicht überall selbstverständlich © CreativeLAB / WWF-US

Dabei ist die Arbeit von Ranger:innen sehr gefährlich: Begegnungen mit wilden Tieren und Wilderern gehören zum Alltag, ihre Arbeit findet in abgelegenen Wildnisgebieten statt ohne schnellen Zugang zu medizinischer Versorgung

Gut 90 Prozent gaben bei der Umfrage entsprechend an, dass sie in den letzten zwölf Monaten Knochenbrüche oder das Denguefieber hatten. Dabei sind nur rund 40 Prozent bei schweren Verletzungen überhaupt versichert und damit auch finanziell abgesichert.

Krankheiten wie Malaria oder Dengue würden sich leicht mit Moskitonetzen verhindern lassen, doch lediglich 20 Prozent haben Zugang zu so einfachen Ausrüstungsgegenständen während ihrer Patrouillen.

In den vergangenen zehn Jahren sind offiziell 1.175 Ranger:innen bei der Arbeit gestorben – die tatsächliche Zahl dürfte höher ausfallen. Allein im Jahr 2023 starben 148 Ranger:innen aus 39 Ländern – das sind knapp drei Todesfälle pro Woche. Fast 45 Prozent der Todesfälle gehen auf das Konto von illegal arbeitenden Wilderern, Holzfällern oder Bergleuten.

Die Bedeutung der Arbeit von Ranger:innen wird oft unterschätzt – ein gewaltiges Problem. Der WWF will das ändern und ist eines der Gründungsmitglieder der Universal Ranger Support Alliance, die sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Anerkennung und Professionalisierung von Ranger:innen weltweit einsetzt.

Daneben unterstützen wir Wildhüter:innen auch ganz konkret im Feld bei ihrer täglichen Arbeit. In Südafrika, zum Beispiel, wo wir vielfältige und regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen finanzieren, Ausrüstung kaufen und dafür sorgen, dass Unterkünfte im Feld ein Umfeld bieten, bei denen Ranger:innen nach einem langen Tag in der Wildnis ausspannen und Kraft tanken können.

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