Die „Grüne Revolution“ hat Millionen Menschen vor dem Hungertot bewahrt. Aber die Intensivierung der Landwirtschaft hat zugleich gewaltige Probleme aufgeworfen. Artensterben, Klimakrise, Wassernotstand: Fast überall spielt der Agrarsektor eine große Rolle. Höchste Zeit, sich Gedanken zu machen über innovative Ansätze. In #Überleben diskutieren wir die Probleme und machen uns auf die Suche nach schonenden, nachhaltigen Formen der Lebensmittelproduktion.

Die Landwirtschaft ist weiblich – Bäuerin: Kein Job wie jeder andere

Feldarbeiten in Brandenburg © Sonja Ritter / WWF
Feldarbeiten in Brandenburg © Sonja Ritter / WWF

„Bauer sucht Frau“ ist ein Klassiker des Privatfernsehens, und auch wenn man über die Qualität der Serie geteilter Meinung sein kann, fällt doch auf, dass der Berufsstand Landwirt offenbar noch immer sehr männlich geprägt zu sein scheint. Auch auf den Traktoren, mit denen die Berufsgruppe seit Wochen gegen die aktuelle Agrarpolitik demonstriert, sitzen meist Männer am Steuer.

Während die Bauern protestieren, wo sind eigentlich die Bäuerinnen? Und wie sieht ihre Lebenswirklichkeit aus? Eine, die darüber berichten kann, ist Elisabeth Fresen. Sie ist Rinderzüchterin aus Niedersachsen und engagiert sich in der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. In der Zukunftskommission Landwirtschaft hat sie an den Empfehlungen für eine nachhaltiges Agrar- und Ernährungssystems mitgearbeitet. In dieser Episode erzählt sie von ihrem Leben auf dem Land und welchen Herausforderungen sich Bäuerinnen dort stellen müssen.

Es geht um die Wurst – Dirk Steffens kulinarische Weltrettung

Dirk Steffens eröffnete das Event "Restlos genießen" © Reetta Pasanen / WWF & Penguin Random House, Bertelsmann
Dirk Steffens im WWF Podcast übers Essen © Reetta Pasanen / WWF & Penguin Random House, Bertelsmann

Es geht um die Wurst, denn wir reden heute über Essen. Zu Gast haben wir keinen TV-Koch, sondern einen Fernsehjournalisten und zwar Dirk Steffens Er war in den vergangenen Monaten einmal mehr als rasender Reporter in unterschiedlichen Ecken der Welt unterwegs und hat sich auf die Spur unserer Lebensmittel gemacht. Herausgekommen ist eine „Geo-Story“ für RTL, in der er verspricht, wie wir die Menschheit satt bekommen und gleichzeitig die Welt retten können.

Parallel dazu hat er gemeinsam mit der Wissenschaftsjournalistin Marlene Göring das Buch EAT IT vorgelegt, in dem es genau um dieselbe Frage geht.

Das Preisschild lügt – Sind unsere Lebensmittel zu billig?

Abgepacktes Grillfleisch © IMAGO / Martin Wagner
Abgepacktes Grillfleisch © IMAGO / Martin Wagner

Ein Kilo Gehacktes ist schon für weniger als fünf Euro zu haben, und das ist eindeutig zu billig. Das meint zumindest der neue Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Er ließ kurz vor Weihnachten verlauten, es dürfe „keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima“.

Recht hat der Mann. Leider. Mit dem den wahren Kosten von Lebensmitteln beschäftigt sich auch Tanja Plötz aus dem Landwirtschaftsbereich des WWF, die diesmal in #ÜberLeben zu Gast ist. Sie arbeitet am so genannten "True Cost Accounting". Das ist ein Instrument mit dem man versucht, sich den ökologischen und sozialen Nebenkosten im Einkaufskorb zu nähern. Mehr über Nahrungsmittel und ihre Preise in der neuen Folge von #ÜberLeben.

Da ist der Wurm drin – Von Maden-Müsli und Maikäfersüppchen

Frittierte Grashüpfer auf Reis © Shutterstock / CK Bangkok Photography / WWF
Frittierte Grashüpfer auf Reis © Shutterstock / CK Bangkok Photography / WWF

Die EU hat die Vermarktung von Insekten als Nahrungsmittel erweitert. Das schmeckt nicht jedem. Die Begeisterung hält sich zum Beispiel beim bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder in Grenzen: „Wir essen Schweinsbraten und kein Maden-Müsli; das können die Grünen selber fressen“, wetterte der bayrische Landesvater. Söder halt. Dabei ist Maikäfersüppchen sogar ein traditionelles bayrisches Rezept.

Nüchtern betrachtet, könnten Krabbeltiere durchaus einen Beitrag zur Welternährung leisten. Schon heute stehen bei rund zwei Milliarden Menschen – also einem Viertel der Menschheit – immer mal wieder Insekten auf dem Speisezettel. Ob die Kerbtiere auch hierzulande auf dem Weg zum Superfood sind, darüber reden wir heute in #ÜberLeben mit Elisa Kollenda. Sie beackert beim WWF das Themenfeld nachhaltige Ernährung und ist dabei zwangsläufig auch über Insekten gestolpert.

Hunger – Wie werden alle satt?

Gemeinsames Essen © Getty Images
Gemeinsames Essen © Getty Images

Wir sind acht Milliarden Menschen. 800 Millionen von ihnen müssen hungern. Eine weitere Milliarde ist unterernährt. Den Hungernden stehen zwei Milliarden Übergewichtige gegenüber. Irgendetwas läuft offensichtlich schief. Aber was? Dabei könnte unser Planet sogar zwölf Milliarden Menschen ernähren, sagt zumindest die Welternährungsorganisation.

Was sind die Ursachen für den Mangel und wie müssen wir unsere Ernährung verändern, damit alle satt werden? Fragen, auf die unser heutiger Gast, Markus Wolter, hoffentlich Antworten hat. Er ist beim katholischen Hilfswerk Misereor verantwortlich für Landwirtschaft und Welternährung und informiert uns in dieser Episode von #ÜberLeben über die Gründe für die Ernährungskrise und über Wege zu einer Welt ohne Hunger.

Krieg in der Speisekammer

Limitierung Sonnenblumenöl © IMAGO / Rolf Poss
Limitierung Sonnenblumenöl © IMAGO / Rolf Poss

Leere Regale.  An mangelndes Klopapier und knappe Nudelvorräte hatten wir uns in Corona-Zeiten schon gewöhnt. Jetzt, nach dem russischen Überfall auf die Ukraine herrscht bei Sonnenblumenöl und Mehl Ebbe in den Supermarktregalen. Und nicht nur das: Jetzt steigen auch noch die Preise.

Was hat der Krieg mit der Versorgungslage hierzulande zu tun und bedrohen die Bombardements indirekt die Ernährung von Menschen, die ohnehin nicht genug zu essen haben? Was bedeutet der Konflikt für die europäische Agrarpolitik und sollten wir wegen Putin am besten auf das lieb gewonnene Schweineschnitzel verzichten?

Hintergründe zu Fragen wie diesen liefert in dieser Folge von #ÜberLeben  Johann Rathke, Koordinator für Agrar- und Landnutzung beim WWF Deutschland.

Abfall, der keiner ist – Lebensmittelverschwendung und die Folgen

Lebensmittel im Abfall © peder77 / iStock / Getty Images Plus
Lebensmittel im Abfall © peder77 / iStock / Getty Images Plus

Aktivisten kleben sich mit Superkleber auf die Autobahn, sie springen im Februar ins eisige Hamburger Hafenbecken oder versuchen, Flughäfen zu blockieren – und das alles nur, um gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu protestieren. Angesichts von weltweit mehr als 800 Millionen hungernder Menschen ist das Anliegen der Demonstrant:innen der „Letzten Generation“ sicher aller Ehren wert.

Aber: Lebensmittel sind kein Atommüll und es fragt sich, ob der Berg an Essensresten wirklich ein so gravierendes ökologisches Problem darstellt, dass der Einsatz drastischer Proteste gerechtfertigt erscheint? Über diese Frage und Auswege aus dem Abfalldilemma reden wir heute in #ÜberLeben mit Tanja Dräger, die sich für den WWF seit Jahren mit den Umwelteffekten der Lebensmittelverschwendung beschäftigt.

Kuh und Milch im Umweltcheck – Superfood mit Nebenwirkungen

Milchkühe im Melkstand © imago / Countrypixel
Milchkühe im Melkstand © imago / Countrypixel

Der Appetit auf Milch und Milchprodukte ist in Deutschland ungebrochen. Trotz Haferdrinks, Sojatrunk und anderer Alternativen konsumieren wir hierzulande pro Jahr rund 140 Liter pro Person. Nicht nur als Getränk, sondern auch in Form von Butter, Joghurt oder Käse.

Doch das Lebensmittel aus dem Euter ist zuletzt zunehmend die Kritik geraten. Rinder belasten das Grundwasser, sie gelten als Klimakiller und Waldzerstörer. Doch was ist dran an diesen Vorwürfen? Darüber reden wir heute in #ÜberLeben mit der Milchbäuerin Kristina Schmalor und Michael Berger aus dem Landwirtschaftsbereich des WWF.

Süße Sünde – Kakao und seine Nebenwirkungen

Schokolade © Katrin Havia / WWF-Finland
Schokolade © Katrin Havia / WWF-Finland

Schokolade steht hierzulande ganz oben auf der Liste der Lieblingsleckereien. Ungefähr 100 Tafeln von der „zartesten Versuchung“ verputzt jeder Deutsche, vom Baby bis zum Greis, pro Jahr. Angeblich führt der Konsum bei den Schokoliebhaber:innen zur Ausschüttung von Glückshormonen. Weniger glücklich dürften allerdings die Kakaobauern in Westafrika sein, denn viele von ihnen leben unter der Armutsgrenze, Kinderarbeit ist keine Ausnahme, und der Anbau der „braunen Bohnen“ verursacht einen tiefen ökologischen Fußabdruck.

Wir schauen in dieser Episode von #ÜberLeben mit Kerstin Weber vom WWF hinter die Schokoladenseite der beliebten Süßigkeit. Die Agrarökologin leitet ein Kakao-Projekt in Ecuador und sie beschreibt, was von Zertifizierungen zu halten ist, wo die Probleme liegen und vor allem was man besser machen kann. Wir erfahren, warum Schokoriegel nichts für Hunde sind und ob die „Speise der Götter“ tatsächlich als Aphrodisiakum zu empfehlen ist.

Von Schokolade und darüber, wen sie glücklich macht. 

Soja - Superfood mit Beigeschmack: eine Bohne für Trog, Tank und Teller

Sojafeld in Paraguay © Sonja Ritter / WWF
Sojafeld in Paraguay © Sonja Ritter / WWF

Sojamilch und Sushi-Tunke, Tofuschnitzel oder Sprossen – Soja ist in unserer Küche inzwischen allgegenwärtig. Gerade Gesundheitsbewusste und Vegetarier setzen auf die Superbohne aus Übersee.

Doch die  Nachfrage nach dem Allzweckgemüse hat einen bitteren Beigeschmack, denn für den Anbau werden immer größere Flächen benötigt und das geht auf Kosten der Natur.

Im #Überleben Podcast reden wir diesmal über den Regenwald auf unseren Tellern. Zu Gast Maja-Catrin Riecher und Jana Berschneider. Die beiden sind sozusagen die „Soja-Baroninnen“ beim WWF Deutschland. Maja-Catrin kümmert sich um die ökologischen Nebenwirkungen des Soja-Booms und Jana setzt sich intensiv mit Tierfutter auseinander und berät in diesem Zusammenhang auch die Supermarktkette EDEKA.

Abschied von der Currywurst - was macht uns morgen satt?

Bio-Gemüse-Markt © Global Warming Images / WWF
Bio-Gemüse-Markt © Global Warming Images / WWF

Die Fastenzeit liegt hinter uns, Ramadan ist bald vorbei und jetzt kommt der WWF - pünktlich zum Start der Grillsaison - und sagt, wir sollen weniger Fleisch essen. Denn unser Ernährungsstil ist nicht nur schlecht für die Gesundheit sondern, wir haben es schon geahnt: Er überfordert auch unseren Planeten. Hat das große Fressen bald ein Ende? Wie sieht das Menü der Zukunft aus und müssen wir uns von der Currywurst verabschieden? 

Über den Speisezettel von morgen reden wir mit Tanja Dräger de Teran, Referentin für Ernährung und Landwirtschaft beim WWF. Sie hat ganz frisch einen neuen Report vorgelegt, in dem sich alles um die Frage einer nachhaltigen Ernährung dreht.

Ab in die Tonne - Containern mit Pia Kraftfutter

Viele Lebensmittel werden unnötigerweise entsorgt © nerudol / iStock / GettyImages Plus
Viele Lebensmittel werden unnötigerweise entsorgt © nerudol / iStock / GettyImages Plus

In Deutschland landet wahnsinnig viel Essen in der Tonne. Oft werden noch genießbare Lebensmittel, die aber das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben von Supermärkten weggeworfen. Doch wer in Container und Abfalleimer von steigt und das abgelaufene und manchmal noch genießbare Essen bergt macht sich strafbar. Denn in Hausfriedensbruch und des Diebstahl lautet die Anklage. Heute sprechen wir mit Pia Kraftfutter, die Klimaaktivistin hat eine große Followerschaft auf Social Media, über 50.000 Fans folgen ihr auf Instagram. Dort zeigt sie auch häufig mal ihre Ausbeute vom wöchentlichen Sprung in die Tonne, denn Pia geht Containern. Was man dabei alles Überraschendes finden kann, wie gefährlich es ist in den Abfällen von Supermärkten nach Essbarem zu suchen und wie Pia mit ihrem Aktivismus auf Missstände in unserer Gesellschaft aufmerksam machen möchte, darüber reden wir heute.

Das große Wegschmeißen

Lebensmittel im Abfall © peder77 / iStock / Getty Images Plus
Lebensmittel im Abfall © peder77 / iStock / Getty Images Plus

Es ist etwas faul mit unserem Umgang mit der Nahrung. Rund ein Drittel unserer Lebensmittel werfen wir einfach weg. Jeder dritte Liter Milch landet im Klo und jedes dritte Brötchen auf der Deponie. Vor dem Hintergrund, dass weltweit mehr als 800 Millionen Menschen hungern ist das ein untragbarer Zustand.

Die Produktion von Nahrung kostet Geld, Energie und Ressourcen. Wälder werden gerodet, um Platz für Äcker und Weiden zu gewinnen. Wasser wird verschwendet, um Gemüse zu erzeugen, das niemand isst, und nicht zuletzt gehört die Belastung von Grundwasser, Luft und Böden zu den Nebenwirkungen einer industrialisierten Landwirtschaft.

Über die Verschwendung von Lebensmitteln reden wir in dieser Episode von ÜberLeben mit Kerstin Weber, die sich im Landwirtschaftsbereich des WWF Deutschland mit der Problematik auseinandersetzt. Wir erfahren, was besonders häufig in der Tonne landet, wer dafür die Verantwortung trägt und wo sich Ansatzpunkte bieten, die Vergeudung zu verringern.

Fleisch

Fleisch im Supermarkt © stevenmayatt / Getty Images / iStockphoto / thinkstock
Fleisch im Supermarkt © stevenmayatt / Getty Images / iStockphoto / thinkstock

Ratten in Kühllagern, Billigfleisch, Corona-Hotspots und Arbeitsbedingungen, die an eine moderne Form von Sklaverei erinnern: Die Schlachthöfe und die gesamte Fleischindustrie sind stark in Verruf gekommen. Und damit auch unser Lieblingskost: Das Fleisch! Wie konnte es dazu kommen? Wer sind die Übeltäter? Sind wir Verbraucher Schuld an dem Schlamassel oder ist es einzig die böse Fleischindustrie? Sind vielleicht künstlich hergestellte Burger aus 3-D Druckern die Zukunft oder ist eine „gute“ Massentierhaltung doch gar nicht so verkehrt? Darüber sprechen wir in der neuen Folge unseres Podcasts „Überleben“.

Zu Gast ist heute ein Mann, der es wissen muss: Christoph Becker, Schweinehalter aus Reddingen in Niedersachsen. Als Landwirt kann er aus erster Hand berichten, was die Herausforderungen in der Schweinefleischproduktion sind, womit er als Bauer zu kämpfen hat und wie es den Tieren eigentlich geht. Er diskutiert mit den WWF-Kolleg:innen Tanja Dräger de Teran und Michael Berger aus dem WWF Landwirtschaftsteam über die Zukunft in unseren Ställen und auf unseren Tellern.

Gutes Palmöl – Böses Palmöl

Von den Regenwäldern Asiens ist nicht viel übrig geblieben. Einer der Gründe dafür ist Palmöl. Das Pflanzenfett wird inzwischen weltweit auf einer Fläche von 19 Millionen Hektar angebaut. Tendenz weiter stark steigend. Vor allem in Indonesien und Malaysia mussten den Plantagen gewaltige Wälder weichen. Die Heimat seltener Tiere, wie Tiger oder Orang-Utans wurden dem Öl aus den Tropen geopfert.

Ilka Petersen © Daniel Seiffert / WWF
Ilka Petersen © Daniel Seiffert / WWF

Kein Wunder also, dass der Rohstoff durchaus umstritten ist, auch wenn er mittlerweile in jedem zweiten Supermarktregal als Inhaltsstoff von Pizza, Marmelade, Keksen oder Kosmetik zu finden ist. Doch ist die Kritik berechtigt?

Diese Frage stellen wir Ilka Petersen. Sie beschäftigt sich beim WWF seit Jahren mit Anbau, Stoffströmen und Lieferketten von Palmöl. Sie ist in unserer aktuellen Folge von ÜberLeben zu Gast und erklärt, warum Soja, Kokos und andere Alternativen oft nicht wirklich eine Lösung sind.

Die Referentin im Agrarbereich berichtet, was Eis am Stiel und unserer Mobilitätsverhalten mit der Abholzung der asiatischen Wälder zu tun haben. Wir diskutieren die Möglichkeiten und Grenzen von Zertifizierungen und erfahren, warum ein Boykott von Schokoaufstrichen für die Menschenaffen wohl nicht der Weisheit letzter Schluss ist. 

Soja, Beef und Burger – Brasiliens Savanne: Opfer unseres Fleischkonsums

Luftbild auf ein direkt an natürliche Landschaft grenzendes Sojafeld © Adriano Gambarini / WWF-Brazil
Luftbild auf ein direkt an natürliche Landschaft grenzendes Sojafeld © Adriano Gambarini / WWF-Brazil

Der Amazonas-Regenwald in Südamerika. Der Grand Canyon in den USA. Das Great Barrier Reef in Australien. Es gibt Ökosysteme der Superlative, die fast jeder Mensch auf der Welt kennt. Und dann gibt es die kleinen Geschwister, die oft in ihrem Schatten stehen. Und trotzdem genauso wichtig sind für Artenvielfalt und Klimaschutz.

Zeit, den Scheinwerfer auf eines dieser unbekannten Naturparadiese zu richten – den Cerrado in Brasilien. Sie ist die artenreichste Savanne der Welt, die Wasserquelle Brasiliens und verschwindet in einem kaum fassbaren Tempo. Grund: neben der Rinderzucht vor allem der Anbau von Soja, der aus einst unberührter Natur eine Agrarwüste macht.

Roberto Maldonado, Referent für Südamerika und Christine Scholl, Expertin für nachhaltige Agrarlieferketten berichten, warum eine Savanne vielfältiger ist, als man vielleicht denkt, wie genau unser Konsum in Europa für ihre Zerstörung verantwortlich ist und was wir dagegen tun können.

Farm Rebellion – Landwirtschaft in Zeiten der Klimakrise

Landwirt Benedikt Bösel | „Farm Rebellion” – Jetzt exklusiv auf Disney+ streamen © Disney+
Landwirt Benedikt Bösel | „Farm Rebellion” – Jetzt exklusiv auf Disney+ streamen © Disney+

„Wat de Bur nich kennt, dat frett he nicht.“ – „Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.“ Das plattdeutsche Sprichwort bringt die eher konservative Haltung vieler Farmer:innen auf den Punkt. Für den Landwirt des Jahres 2022 gilt das aber ganz sicher nicht. Benedikt Bösel testet auf seinem 3.000 Hektar großen Betrieb neue Wege in Ackerbau und Viehhaltung. Und er versucht dabei, Ansätze aus aller Welt für seinen Hof in Brandenburg zu nutzen. Agroforst, syntropischer Anbau und Mikrofarming sind dabei nur einige Ansätze, die dort verfolgt werden.

Einen Blick hinter die Kulissen des Gutshofes wirft jetzt Disney+. Das Streaming-Portal widmet Bösel und seinen Mitstreiter:innen gleich eine sechsteilige Serie. Ausgehend vom Hof in Alt-Madlitz nimmt „Farm Rebellion“ die Zuschauer mit auf eine Reise zu innovativen Projekten in aller Welt. Ob und in welcher Form sich die Konzepte der Agrar-Pioniere hierzulande umsetzen lassen, wird sich zeigen. Angesichts der Klimakrise wird vielen Bauern aber vielerorts wohl gar nichts anderes übrig bleiben, als sich neuen Formen von Landwirtschaft zu öffnen.

Mit Benedikt Bösel und Rolf Sommer, Leiter des WWF-Agrarteams, reden wir heute in ÜberLeben über die Suche nach neuen landwirtschaftlichen Wegen in Zeiten des Klimawandels.

Essensretter: Vom Aktionstag gegen Lebensmittelverschwendung

WWF-Aktionstag "restlos genießen": Panda an der Tafel © Jörg Farys / WWF
WWF-Aktionstag "restlos genießen": Panda an der Tafel © Jörg Farys / WWF

18 Millionen essbare Lebensmittel landen in Deutschland jährlich im Müll. Das ist rund ein Drittel der Produktion. Eine Verschwendung von Energie, Wasser, Fläche und Ressourcen!  Um zu zeigen, dass es auch anders geht, starteten "Lebensmittelretter" den Aktionstag „restlos genießen".

Über 1.000 Menschen durften sich dabei über ein kostenloses Drei-Gänge-Menü unter freiem Himmel freuen, zubereitet aus Lebensmitteln, die sonst in der Tonne gelandet wären. Zusammen mit zahlreichen Unterstützer:innen konnte der WWF 7,5 Tonnen Lebensmittel vor der Verschwendung bewahren. Das reichte locker für die hungrigen Gäste und was dann noch übrig war, wurden nach dem Dinner an die Anwesenden verteilt. Eileen Wegner vom WWF nimmt Sie mit zu dem Event und spricht mit der Agrarreferentin Elisa Kollenda, dem Koch Thore Hildebrandt und mit Sofie Walz von der Community Kitchen.