Der Ursprung allen Lebens liegt im Wasser. Deshalb ist es umso bestürzender, dass das Artensterben in Süßwasser-Ökosystemen ganz besonders hart zuschlägt. Flüsse werden zu Kloaken, kanalisiert oder verbaut, Auen und Moore trockengelegt, Mangroven abgeholzt. Mit fatalen Konsequenzen. Überschwemmungen hier, langanhaltende Dürre dort: Die Klimakrise ist auch eine Wasserkrise! Über all diese Aspekte wollen wir reden. Wasserthemen stehen in diversen Episoden von #ÜberLeben im Mittelpunkt.

Land unter – Nach der Flut ist vor der Flut

Kirche im Hochwasser / Chiemgau © Melanie Haft / Nautilus-Film
Kirche im Hochwasser / Chiemgau © Melanie Haft / Nautilus-Film

Das Jahr ist noch relativ jung, aber die erste Hochwasserwelle liegt bereits hinter uns.

Im Norden Deutschlands und in Nordrhein-Westfalen hieß es vielerorts „Land unter“. Inzwischen hat sich die Lage entspannt. Aber während sich viele über vollgelaufene Keller und überflutete Wege ärgern mussten, gibt es zumindest einen, der sich über die Flut ein kleines bisschen freuen konnte und der ist heute bei #Überleben zu Gast: Sven Guttmann.

Er ist verantwortlich für ein WWF-Projekt an der Elbe, in dem es um die Kombination von Natur- und Hochwasserschutz geht. Im Lödderitzer Forst in Sachsen-Anhalt – das liegt zwischen zwischen Magdeburg und Dessau – stehen jetzt erstmals 600 Hektar Auwald nach 180 Jahren erstmals wieder unter Wasser. Möglich wurde dies unter anderem durch einen neuen Deich, der jetzt seine erste Bewährungsprobe bestanden hat. Wie sieht es momentan an der Elbe aus? Wie sieht Hochwasserschutz in Zeiten der Klimakrise aus und wann kommt die nächste Welle? In dieser Episode von ÜberLeben ein Bericht aus Sachsen-Anhalt.

Auf dem Trockenen – Wasser: nicht allein zum Waschen da

Ausgetrocknetes Flussbett, Dorf Kapronguno, Einzugsgebiet des Lake Bogoria, Kenia. © Brent Stirton Getty Images

Der blaue Planet verdankt seinen Namen der Tatsache, dass 70 Prozent seiner Oberfläche aus Wasser besteht. Es sollte also eigentlich genug davon da sein und dennoch: Es scheint vielerorts knapp zu werden.

Kenia musste jahrelang auf Regen warten, große Teile Spaniens drohen sich in Wüsten zu verwandeln. Städte wie Montevideo oder Rio de Janeiro sitzen immer wieder auf dem Trockenen, und auch bei uns machen sich viele Regionen Sorgen um die künftige Wasserversorgung.

Es läuft etwas schief im Umgang mit dem kostbaren Nass. Müssen wir uns auf trockenere Zeiten einstellen? Was heißt das für die Landwirtschaft und was müssen wir tun, damit auch morgen noch genug für alle da ist?

Fragen wie diese diskutieren wir heute in mit Theresa Schiller. Sie ist beim WWF Referentin für internationale Wasserressourcen.

Dürre in Kenia – Die Not wächst täglich

Johannes Kirchgatter in Kenia © WWF
Johannes Kirchgatter in Kenia © WWF

Fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit herrscht in Kenia derzeit die verheerendste Dürre seit 40 Jahren. Im ländlichen Norden des Landes leben die meisten Menschen von Viehzucht, doch Wasserstellen sind ausgetrocknet, Weideflächen verbrannt, der Boden nur noch Staub. Fast drei Millionen Menschen sind von Hungersnot bedroht, das Leben ihres Viehs und der Wildtiere steht auf dem Spiel.

Johannes Kirchgatter ist Afrika-Referent beim WWF Deutschland und ist gerade in Kenia. In diesem Podcast nimmt er uns mit in die aktuelle Situation vor Ort, berichtet wie Menschen und Tiere sich gerade an die Dürre anpassen und welche Maßnahmen derzeit und auch langfristig ergriffen werden, um möglichst viel Leben aller Art zu retten.

Tatort Oder - Ein Fluss wird geopfert

Der WWF ist nach der Umweltkatastrophe in der Oder vor Ort und berichtet über das Fischsterben © Jennifer Janski / WWF
Der WWF ist nach der Umweltkatastrophe in der Oder vor Ort und berichtet über das Fischsterben © Jennifer Janski / WWF

Es stank zum Himmel: Bis zu 300 Tonnen, also 300.000 Kilo an totem Fisch sammelten Angler, Anwohner, Behörden und freiwillige Helfer Anfang August aus der Oder. Giftmord oder wenn man so will, die Chronik eines angekündigten Todes! Auch wenn der Auslöser des Massakers noch immer nicht endgültig geklärt ist, zeichnet sich doch ab, dass das Sterben der Fische wohl auf eine tödliche Kombination von mehreren Ursachen zurückgehen dürfte. Der „Täter“ ist hingegen offensichtlich. Es war wieder mal: Der Mensch.

Immerhin: Inzwischen gaben die Behörden Entwarnung, weil sinkende Temperaturen und Regenfälle die Lage im Fluss entspannt haben. Doch die Oder ist längst nicht aus Schneider. Wo die Gefahren liegen, ob sich der Fluss erholen kann und was passieren muss, damit sich solche Katastrophen nicht wiederholen, darüber reden wir in :#ÜberLeben mit Tobias Schäfer, Gewässerschützer beim WWF Deutschland.

Schlammschlacht an der Elbe – Wohin mit dem Hafenschlick?

Containerschiff auf der Elbe © Anna Holl / WWF
Containerschiff auf der Elbe © Anna Holl / WWF

Erst vor wenigen Monaten meldete die Stadt Hamburg Vollzug. Die Vertiefung der Elbe sei abgeschlossen. Es war der vorläufige Schlusspunkt unter ein 800 Millionen Euro teures Mammutprojekt, das die Stadt gegen den massiven Widerstand von Naturschützern durchgedrückt hatte. Die Betonung liegt allerdings auf „vorläufig“, denn gebaggert wird weiter.

Mit jeder Flut spült die Elbe jede Menge Sedimente in Richtung Hansestadt. Damit riesige Containerschiffe trotzdem den Hafen anlaufen können, sind die Bagger nach wie vor im Einsatz. Doch wohin mit dem Schlamm? Am liebsten möchte die Stadt das belastete Baggergut wohl ausgerechnet vor der Vogelschutzinsel Scharhörn am Rande des Nationalparks ins Wattenmeer kippen. Keine gute Idee, finden Naturschützer. Ein neuer Streit bahnt sich an. Juristische Folgen nicht ausgeschlossen.

Zu Gast im #Überleben Podcast diesmal Beatrice Claus. Sie war für den WWF schon an den Auseinandersetzungen an der Ems beteiligt, ein Fluss der geopfert wurde, nur um überdimensionierte Kreuzfahrtschiffe ans Meer zu transportieren. Außerdem versuchte sie gemeinsam mit BUND und Nabu im „Bündnis Tiedeelbe“ die schlimmsten ökologischen Schäden durch die erneute Vertiefung der Elbe in Grenzen zu halten.

Erdbeeren und andere durstige Früchtchen – Von Wasserdieben, Mondlöchern und virtuellem Wasser

Erdbeer-Anbau in Spanien © Michel Gunther / WWF
Erdbeer-Anbau in Spanien © Michel Gunther / WWF

„Esst mehr Obst und ihr bleibt gesund“, steht manchmal auf den Papiertüten der Obstverkäufer. Für die Menschen mag das auch stimmen, für die Natur stimmt das nicht immer! Insbesondere wenn schon im Winter in den Tüten Erdbeeren, genauer gesagt Früherdbeeren, stecken, wird es problematisch.

Das Dilemma bei den roten Früchtchen, insbesondere wenn sie aus Spanien kommen, ist, dass sie viel Wasser verbrauchen und das ist alles andere als gut für die Natur. Beobachten kann man das in der Doñana, einem Feuchtgebiet im südspanischen Andalusien, das zum Weltnaturerbe der Menschheit gehört.

Zu Gast beim #ÜberLeben Podcast diesmal: Juliane Vatter. Sie ist die Wasserspezialistin vom WWF Deutschland. Außerdem dabei: Patrick Freund, der sich um verbesserte Lieferketten kümmert – und dazu muss man unter anderem den Wasserverbrauch minimieren. Wir sprechen über illegale Plantagen, gefährliche Bohrlöcher und was das mit unserem Konsum in Deutschland zu tun hat.

Nach der Flut ist vor der Flut – Vom harten Kampf gegen das Hochwasser

Hochwasser in Deutschland © imago / C. Hardt / futureimage
Hochwasser in Deutschland © imago / C. Hardt / futureimage

Mehr als 170 Tote und Sachschäden in Höhe von fast 30 Milliarden Euro. Das ist die vorläufige Schreckensbilanz des Hochwassers in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vor wenigen Wochen. Jetzt ist erst einmal Aufräumen angesagt. Doch wir müssen in unserer heutigen Folge von #ÜberLbeen auch darüber reden, wie man solche Katstrophen in Zukunft verhindern kann. Einer, der als direkt Betroffener dazu einiges beitragen kann, ist der langjährige WWF-Kollege Günter Mitlacher.

Das Hochwasser setzte den Keller und das komplette Erdgeschoß seines Wohnhauses unter Wasser und spülte die halbe Einrichtung davon. Außerdem zu Wort kommt heute Astrid Eichhorn. Auch sie hat im Osten der Republik bittere Erfahrungen mit „Jahrhunderthochwassern“ sammeln müssen. In der Folge hat sie in den vergangenen Jahren an der Elbe ein Projekt geleitet, bei dem es darum ging, einen Deich zu verlegen und natürliche Überflutungsflächen für den Fluss zurückzuerobern.

Dürre, Durst und Donnerwetter – Deutschland auf dem Trockenen

Von Dürre betroffenes Sonnenblumenfeld © EKH-Pictures / GettyImages / iStock
Von Dürre betroffenes Sonnenblumenfeld © EKH-Pictures / GettyImages / iStock

Sommer-Sonne-Hitzefrei. Es könnte so schön sein, doch etwas fehlt: Regen. Der Sommer 2020 ist erneut eher eine trockene Angelegenheit. Die Bauern fürchten magere Ernten, und auf die Borkenkäfer wartet angesichts der knochentrockenen Wälder ein regelrechtes Festmahl. Nun sind längere sommerliche Trockenperioden nicht ungewöhnlich, aber Deutschland erlebt nun schon den dritten Sommer in Folge mit sehr wenig Niederschlägen. Das Grundwasser sinkt und mancherorts wird selbst Trinkwasser knapp.

Was das mittelfristig für den Umgang mit dem kostbaren Nass bedeutet, darüber reden wir in unserer heutigen Folge von ÜberLeben mit Philipp Wagnitz, der für den WWF eine ganze Reihe von Wasserprojekten in aller Welt koordiniert. Er liefert nicht nur eine Einschätzung zur aktuellen Lage hierzulande, sondern kann uns auch etwas erzählen über durstige Avocados, virtuelles Wasser und warum in einer Tasse Kaffee mehr als hundert Liter Wasser stecken.

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