Wenn die Natur auf Neustart geht, haben auch wir das Bedürfnis, unser Zuhause vom Wintermuff zu befreien. Doch was gehört eigentlich zum Frühjahrsputz? Welche Reinigungsmittel sollte man verwenden? Mit diesen Tipps geht Ihnen der Großputz leicht von der Hand, und Sie belasten dabei nicht die Umwelt.

Vier einfache Hausmittel statt teurer Spezialreiniger

Putzmittel in Drogerie- und Supermärkten scheinen über Superkräfte zu verfügen – zumindest erwecken ihre Verpackungen diesen Eindruck. Tatsächlich brauchen Sie aber gar keine teuren Spezialmittel, um Ihr Zuhause sauber zu halten. Aggressive Reinigungssubstanzen können sogar Ihrer Gesundheit schaden und der Umwelt sowieso.

Beschränken Sie sich stattdessen auf diese vier althergebrachten Reinigungsmittel: Ein neutraler Allzweckreiniger für Böden und Flächen, Scheuerpulver oder Waschsoda mitsamt einem groben Schwämmchen für hartnäckigen Schmutz, Essigreiniger oder Zitronensäure gegen Kalk sowie ein Handspülmittel.

Zudem gibt es Unterschiede zwischen konventionellen und umweltfreundlicheren Varianten: Am besten nutzen Sie Produkte mit einer vom WWF akzeptierten Zertifizierungen wie dem “Blauen Engel” beispielsweise.

Das richtige Putzwerkzeug

Mann und Frühjahrsputz © IMAGO Wavebreak Media Ltd
Mann und Frühjahrsputz © IMAGO Wavebreak Media Ltd

Es lohnt sich, in gute Schwämme, Bürsten, Besen und Mikrofasertücher zu investieren! Beim Putzen brauchen Sie dadurch oft (deutlich) weniger Putzmittel, wodurch sich die Mehrausgaben schnell wieder ausgleichen – und Sie das Abwasser und die Umwelt nicht mit unnötigen Mengen an Reinigungsmittel belastet. Außerdem geht das Saubermachen viel schneller und einfacher von der Hand.

Besser noch als Neuanschaffungen sind jedoch recycelte Materialien: Man kann zum Beispiel alte Spülschwämme waschen (in der Wasch- oder Spülmaschine) und so immer wiederverwenden für Bad und Küche. Alte Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche kann zerschnitten und als Staublappen oder ähnliches genutzt werden. Mit alten Zeitungen werden Fenster streifenfrei sauber.

„Mit der Wahl des richtigen (wiederverwerteten) Putzwerkzeuges lässt sich der Ressourcenverbrauch senken – und das fängt schon im Kleinen an!”

Tina Kussin, Projektmanagerin Kreislaufwirtschaft (Materialien), WWF Deutschland

Putzmittel richtig dosieren

Viel hilft in diesem Fall nicht viel! Gerade bei Spüli und Waschmittel, aber auch bei Reinigungskonzentraten wird oft versehentlich oder aus Unwissenheit überdosiert. Halten Sie sich an die auf der Verpackung angegebene Dosierungsempfehlung. Das spart neben barem Geld auch Verpackungsmüll, weil man viel seltener nachkaufen muss.

Auch der Kauf von großen Gebinden ist nachhaltig und verringert Plastikmüll durch Verpackungen.

Natürliche Alternativen: mit den richtigen Chemikalien giftfrei putzen

Auf Reinigungsmittel, die mit einem Gefahrstoffzeichen gekennzeichnet sind, sollten Sie grundsätzlich verzichten. Auch Desinfektionsmittel und aggressive Reiniger, die mit Keimfreiheit werben, richten eher Schaden an, denn sie können Hautirritationen auslösen und im schlimmsten Fall sogar resistente Keime verursachen.

Das Nutzen von antibakteriellen Hygienereinigern, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, aber auch WC-Steinen, ist nicht nur unnötig, sondern belastet auch das Abwasser mit Chemikalien.

Haushaltsübliche Seife, das wissen wir spätestens seit der Pandemie, reinigt ebenso zuverlässig, entfernt Viren und Bakterien und ist dabei sehr viel freundlicher zu unserer Haut, den Atemwegen, generell unserer Gesundheit und der Umwelt. 

Womit putzt man Fenster und wie werden sie streifenfrei sauber?

Frau und Frühjahrsputz © IMAGO Westend61
Frau und Frühjahrsputz © IMAGO Westend61

Wenn die Fenster stark verschmutzt sind, reinigen Sie am besten mit einem weichen Handfeger die Rahmen vor. Danach verwenden Sie einen weichen Lappen, geben ein paar Tropfen Spülmittel in einen Putzeimer mit warmem Wasser und reinigen Rahmen und Fensterbretter. Wechseln Sie dabei das Putzwasser regelmäßig. So verhindern Sie, dass anschließend Schmutz auf die frisch geputzten Scheiben gelangt.  

Jetzt geht es an die Fensterscheiben: Für einen umweltfreundlichen Glasreiniger geben Sie einfach einen Schuss Essig oder Zitronensaft ins Putzwasser. Damit die Fenster streifenfrei sauber werden, wischen Sie die Scheiben möglichst zügig mit altem Zeitungspapier oder einem Mikrofasertuch trocken. 

Staub wischen mit System

Diese Aufgabe zählt zu den frustrierendsten beim Putzen. Schneller als man schauen kann, ist der Staub zurück. Es sei denn, Sie beachten ein paar Tricks! Ganz wichtig ist es, beim Staubwischen mit System zu arbeiten: Reinigen Sie den Raum von oben nach unten und von hinten nach vorne. Zuerst sollten Sie die Böden gründlich staubsaugen, um anschließend keinen Staub und Wollmäuse aufzuwirbeln. Für das eigentliche Staubwischen verwenden Sie am besten ein spezielles Mikrofasertuch, das den Staub bindet, statt ihn nur zu verteilen oder aufzuwirbeln. Das spart viel Zeit – und Frust.

Möbel und Textilien reinigen

Zum Großreinemachen im Frühjahr gehört es auch, Kissenbezüge, Sofadecken und andere Wohntextilien zu reinigen. Schütteln und klopfen Sie diese zunächst gründlich aus dem Fenster aus, eher Sie sie in die Waschmaschine oder in die Reinigung geben.

Verwenden einen Staubsauger, um alle Ritzen und Ecken Ihrer Möbel gründlich zu reinigen. Es gibt Anbieter (zum Beispiel auch Drogeriemärkte), die Reinigungsmaschinen für Teppiche und Polster verleihen. So müssen Sie kein teures Gerät kaufen und erhöhen die Lebensdauer ihrer Wohntextilien.

Massivholzmöbel bleiben länger schön, wenn Sie sie zum Beispiel mit Holzwachs, Holzbutter oder einer ökologischen Möbelpolitur und einem weichen Tuch einreiben. Eventuelle Verschmutzungen können Sie zuvor mit einem nebelfeuchten Lappen und ein wenig Seife entfernen.

Regelmäßig lüften statt Raumduft sprühen

Lüften Sie regelmäßig, auch im Winter. Bei kalten Temperaturen reichen drei Minuten Stoßlüften, im Frühjahr und Sommer können Sie die Fenster auch länger geöffnet lassen. Als Faustregel kann man sich merken: vier Mal am Tag vier Minuten lüften, um Schimmelbildung vorzubeugen. Dadurch verbessert sich außerdem die Raumluft, Feuchtigkeit wie auch Infektionserreger können entweichen, frischer Sauerstoff gelangt in die Wohnung.

Übrigens reduziert regelmäßiges Lüften auch den Staub in der Wohnung. Und: Raumdüfte und -sprays überdecken nur schlechte Gerüchte, sie sind kein Ersatz für frische Luft.

Unterstützen Sie die Arbeit des WWF für ein nachhaltigeres Leben

  • Obst im Supermarkt © Global Warming Images / WWF Tipps für ein nachhaltiges Leben: Ernährung und Einkauf

    Lebensmittel bewusst einkaufen ist gar nicht so schwer. Hier gilt: Wer Bescheid weiß, trifft die bessere Wahl – für die Umwelt und die eigene Gesundheit. Weiterlesen...

  • Bio Obst und Gemüse © Global Warming Images / WWF Ernährung & Konsum: Nachhaltigere Lebensweisen

    Die Art und Weise, wie wir uns ernähren, hat erhebliche Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch. Weiterlesen...

  • Gemüsestand auf einem Wochenmarkt © iStock / GettyImages Tipps für den Alltag

    Die Natur zu schonen und sich umweltbewusst zu verhalten ist gar nicht schwer. Mit diesen einfachen Tipps bringen Sie den Umweltschutz in Ihren Alltag. Weiterlesen...