Die Tage werden länger und wärmer, die Natur erwacht, und auch die Zugvögel sind zurück und begrüßen zwitschernd jeden neuen Morgen. Kein Wunder, dass es auch uns rauszieht in die Sonne! Der WWF hat Ideen für einen nachhaltigen Start in den Frühling gesammelt.

Do: Das erste Eis des Jahres. Don’t: Kaffee-to-Go im Wegwerfbecher

To Go Mehrwegbecher und Einwegbox © GettyImages
To Go Mehrwegbecher und Einwegbox © GettyImages

Wenn die Sonne im Gesicht kitzelt und sich schon herrlich warm anfühlt, wird es Zeit für den ersten Eisdielenbesuch! Und während wir die kühlen Kugeln schlecken, sind wir in Gedanken schon im Sommer angekommen. Obwohl wir eigentlich erst Frühling haben. Aber auch der lockt mit Sonnenbrillenwetter vor die Tür, und wenn es nur kurz in der Mittagspause ist, zum Lunch im Straßencafé oder zur Kaffeepause auf der Parkbank.

Achten Sie beim Kaffee zum Mitnehmen möglichst auf einen nachhaltigen To-Go-Becher, sei es aus recycelbarem Material oder als Pfandbecher! Oder bringen Sie gleich Ihre eigene Tasse mit und lassen sich diese im Café befüllen. Eis in der Waffel ist nachhaltiger als im Becher – und lecker dazu.

Do: Ausflüge in der eigenen Stadt. Don't: In den Süden fliegen

Raus auf den Liegestuhl und in eine warme Decke gewickelt ein Buch in der Sonne lesen. Das Rad aus dem Keller holen und die erste Tour des Jahres unternehmen. Unter rosa blühenden Kirschbäumen einen romantischen Spaziergang mit dem Lieblingsmenschen unternehmen.

Die Kinder mit der Aussicht auf eine Osterhasenbegegnung fürs Wandern motivieren. Schiffchen aus Zweigen, Blättern oder Rindenstücken im Bach schwimmen lassen. Frisbee und Tischtennis spielen im Park.

Wenn die Tage länger und wärmer werden, gibt es auf einmal unendlich viele Aktivitäten, die draußen wieder Spaß machen. Ganz nebenbei füllen wir in der Sonne unseren Vitamin-D-Speicher auf und hilft die Bewegung an der frischen Luft gegen Frühjahrsmüdigkeit.

Und das Beste: Die meisten Unternehmungen sind kostenlos und dabei zu 100 Prozent umweltfreundlicher als ein Flug in den Süden. 

Do: Müllwanderung machen. Don't: Wilde Blumen pflücken

Löwenzahn © Getty Images
Löwenzahn © Getty Images

Wie wäre es, wenn Sie Ihrem Ausflug in die Natur eine nachhaltige Mission geben? Nehmen Sie einfach eine Tüte mit und sammeln Müll, den Sie unterwegs entdecken. Sie werden erstaunt sein, was sich selbst tief im Wald an achtlos weggeworfenen Picknickresten und Verpackungsmaterialien findet.

In vielen Parks treffen sich im Frühjahr auch Menschen zum Clean Up Day. Unter dem Hashtag #Cleanupchallenge können Sie sich in den Sozialen Medien inspirieren lassen – oder andere mit Ihren gefüllten Mülltüten inspirieren.

Was Sie unterwegs allerdings nicht sammeln sollten, sind wilde Blumen – auch wenn Sie oder Ihre Kinder noch so gerne einen Blumenstrauß pflücken möchten. Womöglich stehen die Blümchen am Wegesrand unter Naturschutz! Einzige Ausnahme: Der Frühling ist die beste Jahreszeit, um Wildkräuter zu sammeln – am besten bei einer geführten Wanderung mit einem Kräuterprofi.

Do: Osterschmuck basteln und Ostereier suchen. Don’t: Schokohase in Alufolie

Ein Kind in einem Hasenkostüm isst Schokolade © Irina Esau iStock Getty Images
Ein Kind in einem Hasenkostüm isst Schokolade © Irina Esau iStock Getty Images

Ein geschmückter Osterstrauß auf dem Fensterbrett, bunt gefärbte Eier und Osterbasteln mit den Kindern sind wunderschöne Rituale in den Wochen vor Ostern. Und sie lassen sich mit ein wenig Achtsamkeit ebenfalls nachhaltig gestalten.

Zweige für den Osterstrauß kaufen Sie am besten auf dem Wochenmarkt von einem Hof aus der Umgebung. Fürs selbst Schneiden eignen sich Seitentriebe von Laubbäumen oder frische Zweige von Forsythien, allerdings nicht aus den Tiefen des Strauches, denn dort könnten Vögel nisten. Statt Weidenkätzchen, die jetzt von Bienen als Nahrung gebraucht werden, können Sie Zweige mit flauschigen Palmkätzchen in die Vase stellen.

Fürs Osterbasteln verwenden Sie am besten Naturmaterialien wie Heu und Wolle sowie buntes Recyclingpapier. Und zum Färben der Ostereier Naturfarben – entweder aus dem Supermarkt oder selbst hergestellt, etwa aus dem Sud gekochter Zwiebelschalen, mit Schwarztee, Brennnesseln, Rotkohl, Kurkuma und Heidelbeeren. Die Eier selbst sollten möglichst von glücklichen Hühnern stammen.

Kein bisschen nachhaltig ist hingegen Osterschokolade in Alufolie. Schon gar nicht, wenn diese beim Osterspaziergang im Wald liegen bleibt. Greifen Sie hier lieber zu umweltfreundlichen Verpackungsmaterialien und achten Sie auf Fair-Trade-Schokolade aus ökologischem Anbau.

Do: Kleiderschrank ausmisten und Flohmarkt nutzen. Don’t: Shopping-Exzesse

Es fühlt sich toll an, ein Outfit zu tragen, das einem richtig gut steht. Vor allem, wenn man es zum ersten Mal anzieht. Aber dafür ständig shoppen gehen? Das ist weder gut für den Geldbeutel noch für die Umwelt. Viel nachhaltiger kommen Sie so zu neuen Frühlingsoutfits: Nehmen Sie sämtliche Kleidung aus Ihrem Kleiderschrank, probieren Sie jedes Teil an und sortieren sie dann auf vier Stapel – behalten, verändern, verkaufen, wegwerfen. Lieblingsstücke dürfen natürlich zurück in den Kleiderschrank. Der Änderungsstapel darf zur Schneiderei oder vielleicht legen Sie selbst Hand an und versuchen sich am Upcycling und Reparieren statt Wegwerfen.

So lassen sich ganz neue Frühjahrsoutfits kombinieren und alte Kleidung wiederverwenden. Was verschlissen ist, dürfen Sie entsorgen, denn es nimmt nur unnötig Platz weg. Und was Sie nicht mehr tragen, aber einen anderen Menschen glücklich machen könnte, bringen Sie auf den Flohmarkt oder zur Kleidertauschparty, wo Sie wiederum neue Vintage-Mode für sich selbst entdecken können.

Do: Angrillen ohne Müllberge. Don’t: Fleischberge verzehren

Grillen im Garten © halfpoint / iStock / Getty Images
Grillen im Garten © halfpoint / iStock / Getty Images

Die Grillsaison ist eröffnet! Am ersten warmen Wochenende wird die Küche kurzerhand nach draußen verlagert, Freund:innen eingeladen, jeder bringt etwas mit und bald schon brutzelt und duftet es im Garten oder Park. Nachdem wir monatelang drinnen gegessen haben, schmeckt es unter freiem Himmel auf einmal so viel besser!

Dabei muss es nicht immer Fleisch sein – kann es aber natürlich. Holen Sie die Bratwurst nur möglichst nicht last minute von der Tankstelle, sondern rechtzeitig vom Fleischer Ihres Vertrauens, der weiß, wo und unter welchen Bedingungen die Tiere gelebt haben.

Mit Grillkäse, lecker gewürztem Gemüse und geröstetem Brot können Sie das Angrillen vegetarisch oder vegan gestalten – und damit deutlich nachhaltiger. Das gilt auch für die Müllberge, die Sie vermeiden können, indem Sie beim Grillen und Picknick im Park umweltfreundliche, recycelbare Teller, Trinkbecher und Besteck verwenden.

Do: Angärtnern. Don't: Steinwüste anlegen

Wer gerne gärtnert, sei es auf dem Balkon oder im eigenen Garten, kennt die Ungeduld, die sich zu Jahresbeginn einstellt: Wann kann ich endlich wieder mit den Händen in der Erde buddeln? Ab etwa März können Sie anfangen, Pflanzen auf der Fensterbank aus Saatgut vorzuziehen.

Neben dem zart sprießenden Grün machen sich Frühblüher gut, zum Beispiel ein Blumentopf mit Narzissen, Hyazinthen oder Hornveilchen. Wer im vergangenen Herbst Zwiebeln gesteckt hat, darf sich bereits über Blüten vor dem Fenster freuen – gemeinsam mit den ersten Insekten des Jahres, die auf Nahrungssuche sind. Aber auch spontan lässt sich der Balkon zum Blühen bringen, nur müssen die Pflanzen bis in den Mai hinein vor Nachtfrösten geschützt werden.

Selbst auf kleinen Flächen und in der Großstadt können Sie mit Ihrem grünen Daumen ökologische Oasen und Lebensraum für Tiere schaffen. Vielleicht findet sich sogar ein ungestörtes Plätzchen, um einen Nistkasten oder ein Insektenhotel aufzuhängen?

Gärten bieten natürlich noch mehr Möglichkeiten – wenn sie nicht in Steinwüsten oder raspelkurze Rasenflächen verwandelt werden. Mit diesen Gartentipps werden Sie Artenschützer:in!

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