Fossile längst nicht ausgestorben

Berlin, 8.11.2023: Das Niveau der weltweiten Kohle-, Gas- und Ölproduktion ist nicht vereinbar mit den Zielen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. Auch Deutschland hinke hier nach wie vor hinterher, trotz politischer Beschlüsse und Ankündigungen, bemängelt der WWF anlässlich der Veröffentlichung des Production Gap Reports des Stockholm Environment Institutes, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen und anderen Partnern am Mittwoch – nur wenige Wochen vor der 28. Weltklimakonferenz (COP28). Dazu sagt Viviane Raddatz, WWF-Klimachefin:

„Die Weltgemeinschaft hat Lungenkrebs, raucht aber lieber weiter, statt eine Therapie durchzuziehen. Der schnelle Ausstieg aus Fossilen und jeglicher Förderung dieser ist das offensichtlichste Instrument für effektiven Klimaschutz. Daher brauchen wir von der COP28 einen verbindlichen Beschluss zum Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen. Bisher wird dieses offensichtliche Mittel zur Minderung der Klimakrise nicht umgesetzt.  Auch nicht bei uns in Deutschland, obwohl der Kohleausstieg schon vor Jahren beschlossen wurde, das Verfassungsgericht mehr Klimaschutz angemahnt hat und der Abbau schädlicher Subventionen im Koalitionsvertrag verankert ist. Das ist eine Politik der klimapolitischen Verantwortungslosigkeit. Insbesondere Deutschland ist aufgrund seiner historischen Emissionen gefragt, voranzugehen. Wir brauchen mehr Energie aus Sonne und Wind – auch im Süden Deutschlands (Bayern!) – und Investitionen in Netze, anstatt einen neuen Park an Gasreserven und LNG-Infrastruktur. Fossile Strukturen noch im Jahr 2023 zu festigen heißt, Wissenschaft zu verneinen und schädliche Folgen für die Allgemeinheit billigend in Kauf zu nehmen.“

Den Report finden Sie hier: Production Gap Report 2023 

Kontakt

Lea Vranicar

Pressesprecherin für Klimaschutz und Energiepolitik / Berlin

  • Windkrafträder © Global Warming Images / WWF Weltweit für mehr Klimaschutz

    Dürren, Überflutungen, Stürme: Immer häufiger und heftiger führt die Klimakrise zu Tod und Verwüstung. Mehr zur WWF-Klimaschutzarbeit