Deutschland und Frankreich sprechen sich für höheren EU-Klimabeitrag aus

In einer gemeinsamen Erklärung haben Minister:innen aus Deutschland und Frankreich heute den Vorschlag der EU-Kommission zur Erhöhung des EU-Klimazieles auf 50 bis 55 Prozent bis 2030 begrüßt. Die deutsche Bundesregierung unterstützt damit auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich bereits Ende April auf dem Petersberger Klimadialog für eine Zielverschärfung des europäischen Klimabeitrages zur Minderung der Treibhausgas-Emissionen ausgesprochen hatte.

Dazu kommentiert Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland:

„Für den europäischen und internationalen Klimaschutz sind es zwei wichtige Signale: Deutschland hat sich als starke Industrienation gemeinsam mit Frankreich für die dringend notwendige Erhöhung des europäischen Klimazieles für 2030 ausgesprochen. Die Bundesregierung hat sich erstmals gesamtheitlich für die Ambitionssteigerung positioniert.

Aber: Das untere Ende des Zielkorridors von nur 50 Prozent ist nicht hinnehmbar. Denn allein unter der Fortsetzung der bereits heute beschlossenen Maßnahmen würde die EU ohne größere Anstrengungen ein Reduktionsminderung von beinahe 50 Prozent bis 2030 erreichen. Dies als Ambitionssteigerung zu verkaufen, wäre ein Debakel. Allein um in die Nähe der Pariser Ziele – Beschränkung der Erderhitzung auf 1,5 Grad – zu kommen, müsste die EU ihr Ziel auf 65 Prozent Emissions-Minderung bis 2030 erhöhen.

Deutschland sollte vorangehen und die EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um die Zielerhöhung von mindestens 55 Prozent im ersten Schritt im Rahmen des Green Deals aktiv voranzutreiben. Für den WWF ist das ein Schritt in die richtige Richtung, um internationale Dynamik zu befördern. Auch andere Staaten müssen ihre Klimaschuzambitionen steigern.“

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Julian Philipp

WWF Pressestelle