Entscheidung für die Kohle

WWF-Vorstand kritisiert Siemens-Entscheidung

Kohlekraftwerk (C) Adam Oswell/WWF/Canon

Trotz weitreichendem Protest hält Siemens an der umstrittenen Lieferung von Zugsignalanlagen für die Carmichael-Kohlemine in Australien fest. Das gab der Konzern am Sonntagabend bekannt. Der WWF Deutschland kritisiert diese Entscheidung scharf als Absage an die Verantwortung zum unternehmerischen Klimaschutz.

 

Eberhard Brandes, geschäftsführender Vorstand beim WWF Deutschland, sagt dazu: „Mit der Annahme des Auftrags und der Lieferung von Siemens Signaltechnik trägt Siemens zur Realisierung eindeutig klimazerstörender Infrastrukturen bei. Das Projekt steht in eklatantem Widerspruch zu klimawissenschaftlichen Analysen und Erkenntnissen mit Blick auf die Anforderungen, die Klimaerhitzung nicht über 1,5 Grad zu treiben und die Klimaziele des Pariser Klimaabkommens noch im Bereich des Erreichbaren zu halten.

 

Glaubhafter, unternehmerischer Klimaschutz bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen und ist nicht teilbar. Er muss für alle Bereiche eines Unternehmens gelten. Umso enttäuschender ist es, dass Joe Kaeser und die Siemens AG sich dieser Verantwortung zu einem Zeitpunkt entziehen, an dem mutiges Vorausgehen dringend nötig wäre. Damit verspielen sie die Gelegenheit zum Senden eines wichtigen Signals und verwandeln eigene Versprechen zu Klimaanstrengungen in leere Phrasen. Der WWF Deutschland fordert daher auch weiterhin von Joe Kaeser, den Auftrag abzulehnen.“

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