Der Mensch hatte sie an den Rand der Ausrottung gebracht, doch seit 2004 kehren Kegelrobben langsam zurück an die deutsche Ostsee: In der nördlichen Ostsee gibt es bereits mehr als 40.000 Kegelrobben. Von hier aus erobern die Tiere nun die deutsche Ostseeküste.

Im Greifswalder Bodden, einem 500 km² großen Randgewässer der Ostsee zwischen der Insel Rügen und dem südlichen Festland, werden mittlerweile ganzjährig Kegelrobben gesichtet, teilweise bis zu 400 Tiere gleichzeitig. Ihr Bestand wächst langsam, aber stetig.

Die Rückkehr der Kegelrobbe an die deutsche Ostsee ist ein großer Erfolg für den Naturschutz, aber auch aus touristischer Sicht ein Highlight. Der WWF unterstützt die Rückkehr der Kegelrobben an die deutsche Ostseeküste mit Projekten zu Monitoring, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit.

In dieser Region arbeitet der WWF zum Schutz der Kegelrobben

An Land behäbig, im Wasser agil

Die Kegelrobbe ist mit einer Länge von 2 bis 2,5 m und einem Körpergewicht von bis zu 300 kg das größte Raubtier Deutschlands. Ihren Namen verdankt die Kegelrobbe ihrer charakteristischen, spitz zulaufenden, „kegelförmigen“ Schnauze.

Kegelrobben sind perfekt an ihr Leben im Wasser angepasst, doch an Land können sich die Tiere nur sehr schwerfällig fortbewegen, da sie ihre hinteren Gliedmaßen nicht unter ihren Körper bewegen können. Im Wasser hingegen sind Kegelrobben sehr schnell und agil, und können Geschwindigkeiten von bis zu 30 km/h erreichen. In Extremfällen können sie bis zu 300 Meter tief tauchen, und bis zu 30 Minuten unter Wasser bleiben.

Als Top-Prädatoren stehen sie am Ende der Nahrungskette und sind wichtige Zeigerarten für den Zustand des Ökosystems der Ostsee, dass durch die Klimakrise vor großen Herausforderungen steht.

Wo leben Kegelrobben und was fressen sie?

Kegelrobben leben vor allem in Küstengebieten zu beiden Seiten des Nordatlantiks sowie in der Nord- und Ostsee. Sie teilen sich in drei voneinander getrennte Populationen auf: die ostatlantischen Kegelrobben sind vor allem an den Küsten Großbritanniens, Irlands, Nordfrankreichs, Islands bis zu den Faröer-Inseln zu Hause. Die westatlantischen Kegelrobben leben an der Küste Kanadas. Die Ostsee-Kegelrobbe gilt als eigene Unterart und lebt – wie der Name schon verrät – in der Ostsee.

Kegelrobben fressen vor allem Fisch. Sie sind aber als opportunistische Jäger nicht auf bestimmte Arten spezialisiert, sodass beispielsweise auch Krebse und Weichtiere auf ihrem Speiseplan stehen. Bis zu acht Kilogramm Nahrung kann eine ausgewachsene Kegelrobbe am Tag fressen, jedoch schwankt der tägliche Bedarf je nach Lebenszyklus und Nahrungsvorkommen.

Einst bejagt, dann von Giften bedroht

Lange wurden Kegelrobben von den Menschen als direkte Konkurrenten auf der Jagd nach Fisch gesehen: Eine gezielte Ausrottungskampagne wurde ins Leben gerufen. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten war die Kegelrobbe in der südlichen Ostsee nahezu ausgerottet.

Mitte des 20. Jahrhunderts ließ zwar der Jagddruck nach, jedoch gelangten nun zunehmend Giftstoffe aus Industrie und Landwirtschaft, überwiegend Quecksilber, aber auch chlorierte Kohlenwasserstoffe wie DDT und PCB, in die Ostsee. Die Kegelrobbenweibchen erkrankten an Tumoren und Gebärmutterverschlüssen. Die eingeschränkte Fortpflanzungsfähigkeit führte dazu, dass die Ostseepopulation Anfang der 80er Jahre mit etwa 2.500 Tieren ihren Tiefpunkt erreichte.

Durch Jagdverbot und den Rückgang von Umweltgiften haben sich die Bestände inzwischen erholt. Doch aufgrund einbrechender Fischbestände wird der alte Ruf nach der Robbenjagd wieder lauter. Schaffen wir nun die Voraussetzungen für ein friedliches Nebeneinander von Fischerei, Tourismus und Artenschutz.

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