Überflüssiges Halali

WWF: Jagd kein Allheilmittel gegen Afrikanische Schweinepest

350-82 Wildschwein- Sus-scrofa - c -Ralph-Frank-WWF
350-82 Wildschwein- Sus-scrofa - c -Ralph-Frank-WWF

Am Donnerstag beschäftigen sich die Landwirtschaftsminister der Bundesländer auf ihrer Sonder-Agrarministerkonferenz unter anderem mit der Afrikanischen Schweinepest. Dazu Dr. Diana Pretzell, Leiterin Naturschutz in Deutschland beim WWF:

 

 

Das derzeitige mediale Halali ist überflüssig. Der Ruf nach Jagd als Allheilmittel ist purer Aktionismus. Er lenkt von den Ursachen der gewachsenen Wildschweinbestände ab. Seit der großflächige Anbau von Mais und Raps in Deutschland stark zugenommen hat, gehen die Wildschweinzahlen durch die Decke. Wer die Zahl der Wildschweine in Deutschland dauerhaft senken will, wird mit Jagd allein keinen Erfolg haben. Dazu braucht es wieder mehr Vielfalt auf den Anbauflächen anstelle von Mais- und Rapswüsten. Wir fordern die Landwirtschaftsminister der Bundesländer auf, dass sie die Ursachen für das rasante Wachstum der Wildscheinbestände bekämpfen, anstatt zum Halali zu blasen. Sie könnten zum Beispiel staatliche Förderung für Landwirte an die Einhaltung von mindestens vierjährigen Fruchtfolgen mit mindestens zehn Prozent Körnerleguminosen koppeln oder Weidehaltung fördern, um die Maissilage zu reduzieren.

 

Ad hoc müssen die Halter von Hausschweinen von den Ländern vor allem nach allen Kräften bei ihrer konsequenten Stallhygiene unterstützt werden. Dazu zählt: Hausschweine sind vor dem Kontakt mit kontaminierten Material und mit Wildschweinen zu schützen. Transportfahrzeuge müssen sorgfältig und regelmäßig gereinigt werden. Verbraucher müssen mit Wurst- und Fleischwaren aus Ländern wie Polen oder Tschechien sorgfältig umgehen."

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WWF Presse-Team