Hongkongenial

Hongkong verbietet Handel mit Elfenbeinprodukten ab 2021 / WWF fordert Bann in allen Drehkreuzen des illegalen Wildtierhandels

Afrikanische Elefanten © Martin Harvey / WWF
Afrikanische Elefanten © Martin Harvey / WWF

Hongkong/Berlin: In Hongkong wird der lokale Handel mit Elfenbein ab dem Jahr 2021 verboten. Das hat der Legislativrat der chinesischen Sonderverwaltungszone am Mittwoch entschieden. Damit folgt die Stadt dem Beispiel Chinas, wo der nationale Elfenbeinhandel bereits seit Ende des vergangenen Jahres nicht mehr gestattet ist. Neben dem Handelsstopp votierte das Hongkonger Parlament auch für eine Verschärfung des Strafrechts: Mit bis zu zehn Jahres Freiheitsentzug wird das illegale Geschäft mit Wildtierprodukten ab sofort geahndet.

 

Der WWF wertet die Entscheidung als wichtigen Schritt für den Elefantenschutz: „Der Elfenbeinmarkt in Hongkong zählt zu den größten der Welt und steht damit in direkter Verbindung zur massenhaften Wilderei auf die Dickhäuter in Afrika. Obwohl offiziell nur der Handel mit altem, legalem Elfenbein erlaubt ist, wird auch solches von erst kürzlich gewilderten Elefanten illegal zum Verkauf angeboten“, sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland. „Nach China ist Hongkong der zweite große asiatische Handelsplatz, der geschlossen wird. Das ist ein starkes Signal an die internationale Wildtiermafia. Es ist nun wichtig, dass Länder wie Vietnam, Thailand und Myanmar nachziehen und ihre Regelungen ebenfalls verschärfen.“ Als Wermutstropfen bezeichnet der WWF das späte Inkrafttreten der Hongkonger Regelung erst im Jahr 2021.

 

Die Folge der starken Nachfrage nach Elfenbein ist laut WWF eine dramatische Wildereikrise in Afrika. Jedes Jahr werden nach Angaben der Umweltschützer etwa 20.000 Elefanten illegal getötet. Die Wilderei für Elfenbein, aber auch Nashorn-Horn sei längst Teil der international organisierten Kriminalität. Dabei sei die illegale Jagd nicht nur eine Gefahr für die Tierwelt, sondern untergrabe das staatliche Gewaltmonopol, fördere Korruption und behindere die wirtschaftliche Entwicklung. Der größte Absatzmarkt für Wildereiprodukte – insbesondere Elfenbein – war bislang China. Im Zuge des chinesischen Handelsverbots warnt der WWF vor einer Verlagerung der Geschäfte in andere asiatische Regionen.

Kontakt

WWF Presse-Team